2014er-Turnier: Sonne satt und Fußball pur
„In diesem Jahr kann ich endlich einmal etwas Negatives vom Glehner Pfingstturnier berichten“ schreibt Michael Fehr, Spielervater eines Kickers von Teutonia Kleinenbroich, in seinen Internet-Blog: „Es war mit über 30 Grad definitiv zu heiß!“. Diesen Kritikpunkt ließen sich die Macher der 19. Martin-Drillges-Gedächtnisturniere natürlich gerne gefallen, verliefen doch die vier Turniertage auch aus der Sicht der Gäste nahezu perfekt und die rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den 70 Mannschaften hatten sichtlich Spaß am Turnierreigen, den der SV Glehn wieder einmal besonders kindgerecht mit viel Liebe zum Detail ausgerichtet hatte: „Ich bin noch nie zu einem Turnier gefahren, wo ich so nett durch Parkplatzeinweiser begrüßt und geleitet wurde“ sagte Stefan Fahl, Trainer der E-Jugend von Union Würm-Lindern, die aus dem Kreis Heinsberg die weiteste Anreise nach Glehn hatte. Auch wenn seine Truppe sportlich keine größere Rolle im Turnierfeld spielte, war sich Fahl sicher: „Eines der besten Turniere, auf denen ich jemals war. Ich würde gerne nächstes Jahr wiederkommen dürfen.“
Einziger Wehrmutstropfen war am Montagabend dann der Orkansturm, der die Organisatoren beim Abbau der Einrichtungen überraschte und durch Schäden an den Zelten, Schirmen und Getränkewagen sowie an den Bäumen der Sportanlage einen Schaden im hohen vierstelligen Bereich anrichtete. Zuvor hatten sich Glehns fantastisch funktionierendes Team aus Eltern, Betreuern und Vorstandsmitgliedern über tolle Fußballspiele an den vier Turniertagen gefreut, bei denen der „Girls Day“ am Freitag den Auftakt machte: Dabei sicherten sich die Mädchen der SVG Weißenberg bei dem U11-Juniorinnen mit nur einem mehr geschossenen Treffer den Turniersieg vor den Gastgeberinnen. Bei der U13 blieb der „Pott“ in Glehn und die SV-Mädchen feierten bei angenehmen Temperaturen nach gewonnenem Pokalfinale und Kreismeisterschaft das historische „Triple“. Bei den jungen Damen der U15 ging der Turniersieg wie im Vorjahr an die sehr starken Mädchen des 1. FC Mönchengladbach.
Am Pfingstsamstag standen bei den 4-6-jährigen Bambinis weder Punkte noch Tabellenplätze auf dem Programm, sondern nur um das Erlebnis Fußball pur. Auf vier Spielfeldern gleichzeitig zeigten zwölf Bambini- und sechs Mini-Mannschaften ihren mitgereisten Eltern und Großeltern, dass sie teilweise schon recht gut mit dem Ball umgehen können und begeisterten ihre „Fans“ durch unbändige Leidenschaft im Kampf um den Ball. Natürlich fielen auch jede Menge Tore und alle Mannschaften konnten aufgrund des besonderen Glehner Spielsystems, bei denen überwiegend Mannschaften gleicher Spielstärke aufeinandertreffen, Erfolgserlebnisse nicht nur in Form von vielen eigenen Toren für sich verbuchen. Und als Krönung übergab Turnierleiter Markus Drillges mit vielen leuchtenden Kinderaugen auch einen kleinen Pokal an jeden Spieler. Ebenso gab es eine Trophäe für den Schützen mit dem härtesten Schuss an der Torschuss-Geschwindigkeits-Messanlage
Pfingstsonntag duellierten sich insgesamt 18 F-Jugend-Mannschaften der Jahrgänge 2005 und 2006 um den Turniersieg, den ein starker SC Kapellen mit 16 von 18 möglichen Punkten für sich verbuchen konnte. Zuvor erlebte SV-Finanzchef Oliver Hoppe eine Schrecksekunde, als beim Einlaufen der Kinderstars unter den Klängen von Alan Parsons „Sirius“ kurzzeitig ein Gewitter drohte, was den Abbruch der Veranstaltung bedeutet hätte. Glücklicherweise verzogen sich die Wolken so schnell wie sie aufgezogen waren und die Temperaturen stiegen nochmals bis an die Schmerzgrenze der Kinder. Viele Wassereimer, gespendet durch die Kreiswerke Grevenbroich, rund um die drei Spielfelder sorgten für eine kühle Erfrischung und in manch Eimern wurden nicht nur die Hände sondern gleich der ganze Kopf getaucht. Erfrischend schmeckten auch die Sportlerschalen, die die Glehner Spielermütter vorwiegend aus Spenden von Obst Kallen und Obst Becker mit viel Liebe zubereiteten und für nur 60 Cent zum Verkauf anboten. Ungekrönter „Sportlerschalen-König“ wurde Elias Kluth aus der Glehner E-Jugend, der sich über die vier Turniertage gleich 30 der köstlichen Schalen einverleibte. Wenig Zeit zum Essen hatten dagegen an der Cafeteria Andrea Lötzgen und FSJlerin Laura Otto mit ihrem Eltern-Team. Und fast der Erschöpfung nahe erhellte sich Lötzgens Gefühlszustand, als Lebensgefährte Ralf Jakob am Sonntag als frischgebackener Europameister mit dem Betreuerstab der Deutschen Nationalmannschaft im American Football aus Österreich nach Glehn heimkehrte.
Wie am Sonntag, so ging auch am Montag der „Große“ Wanderpokal an die Gelb-Schwarzen vom SC Kapellen. Das Team von Trainer Norbert Schiffer, der zum neunten Mal in Folge mit einer Mannschaft das Pfingstturnier besuchte, holte sich in einem sehr ausgeglichenen Teilnehmerfeld erst durch einen Treffer in den letzten zehn Sekunden den Turniersieg. Vor Beginn der letzten Spielrunde im „Schweizer System“ hatten noch fünf der sechs Teams Chancen auf den Turniersieg gehabt. „Das war Spannung pur“ sagte Schiedsrichter Emre Küplemez, der zusammen mit seinen beiden durch den Verband angesetzten Kollegen Christopher Asal und Mohamed Shraideh im Verbund mit SV-Nachwuchsspieler Niklas Mertens für einen mehr als reibungslosen Ablauf der Spiele sorgte.
Am Rande des Spielgeschehens sorgte vor allem der Glehner Imbissstand für Furore. Spielervater Frank Weigelt („Plan mich bloß nächstes Jahr wieder ein“) stellte wie im vergangenen Jahr seine Qualitäten als Marktschreier unter Beweis und trieb sein „Pommes-Dreamteam“ mit Jürgen Dressler, Detlef Lorenz, Peter Feuring und Andreas Weppler immer wieder zu Höchstleistungen. Fasziniert von der tollen Stimmung, die trotz schweißtreibenden Temperaturen rund um die von Udo Erkes produzierte berühmte Glehner Currywurst herrschte, fanden Weigelt & Co. auch noch in Markus Dichant einen spontanen Mitstreiter am Grill. „Der hat mit dem Verein eigentlich überhaupt nichts zu tun“ sagte Weigelt, „umsomehr freut es mich, dass jemand hier für uns und unsere Kinder mitarbeitet“. Das tat in besonderer Weise auch Clemens Prinz, der am Grillstand wegen des hohen Andrangs dann gleich einmal seine Schicht um das Dreifache verlängerte.