SV 1924 Glehn

Effektivität schlägt Leidenschaft: SGS Essen holt sich in Glehn den Verbandspokal

 

    Effektivität siegt über Leidenschaft: Die U15-Mädchen des SV Glehn haben im Finale des Verbandspokals am Triumph geschnuppert, mussten sich aber verdient einer starken SG Essen-Schönebeck beugen: Die Neun des Trainerteams Jansen/Otto/Strömer von Hagen unterlag in einem hochklassigen Finale vor rund 200 Zuschauern den Gästen aus dem Ruhrgebiet 1:5 (0:3), zogen sich aber bei der zu hoch ausgefallene Niederlage mehr als achtbar aus der Affäre. Sophie Gzywacki, Alisa Grünwald, Nike Brinkmann, Tereza Hlavova und Marisa Wettläufer trafen für den Nachwuchs des Fußball-Bundesligisten, Freda Wiemers war für die Gastgeberinnen, die erstmals ein FVN-Finale erreicht hatten, erfolgreich.      

     Das Feld war bestellt für ein hochklassiges Finale: Bestes Fußballwetter, eine stattliche Kulisse aus der Glehner „football family“, Einlaufhymne mit „Begleiteskorte“ sorgten für einen angemessenen Rahmen für die beiden Endspielteilnehmer, die auf dem Weg ins Finale in den vier Runden jeweils deutliche Siege einfuhren und dabei jeweils nur ein Gegentor zuließen. Nach einem vorsichtigen Abtasten  zweier technisch beschlagenen Mannschaften ging die erste Großchance auf das Konto der Gastgeberinnen, als Amelie Müsch steil geschickt wurde und die pfeilschnelle Angreiferin ihrer Gegenspielerin mehrere Meter Vorsprung abnahm. Müschs strammer Schuss aus vollem Lauf aus 13 Metern ging dann knapp über die Latte. 

       

     Auf der Gegenseite bewiesen die körperlich robusten Essenerinnen dann gnadenlose Effektivität: Mit der ersten Torchance brachte Gzywacki ihr Team in der 13. Minute in Führung, als sie einen Ball im Glehner Strafraum über die Linie stocherte. Nur zwei Minuten später erhöhte Grünwald per Kopf auf 2:0. Diese beiden Treffer zeigten Wirkung bei den Glehnerinnen, die sich dann über einen längeren Zeitraum keine Torchance mehr erarbeiten konnten. Stattdessen hatte die SGS die Möglichkeit, die Führung weiter auszubauen, doch einen Fernschuss von Jule Schnieder lenkte Glehns gute Torhüterin Lina Jammers mit einer Parade zur Ecke (20.). Kurz vor dem Seitenwechsel erzielte das Team von Trainer Andreas  Linke mit der vierten Chance den dritten Treffer, als die feine Technikerin Gzywacki auf die eingewechselte Brinkmann durchsteckte und die im Eins gegen Eins den Ball eiskalt an Jammers zum 3:0-Pausenstand vorbeibrachte.      

     Nach dem Seitenwechsel kamen die Glehnerinnen, die trotz des Rückstandes keineswegs enttäuschten und viele wichtige leidenschaftliche Zweikämpfe gegen die SGS-Offensiven gewannen, etwas besser ins Spiel und spielten mutiger auf den Anschlusstreffer. Die zur kommenden Saison zu Borussia Mönchengladbach wechselnde Julia Taube wurde weiter nach vorne gezogen und trieb das Glehner Spiel im Verbund mit Isabell Dobras, die sich viele aufreibende Duelle mit ihrer Kontrahentin Hlavova lieferte, immer wieder nach vorne an. Dobras selbst hätte in der 48. Minute für den ersten Glehner Treffer sorgen können, doch nach ihrem eigenen Ballgewinn legte sich die SV-Kapitänin den Ball im Duell mit Torhüterin Celina Hoffmann zu weit vor. Auf der Gegenseite kam wieder Brinkmann über die linke Seite durch, wurde aber im letzten Moment von einer bärenstarken Glehner Abwehrchefin Maxie Spangenberger abgekocht (50.).      

     Während nach Vorarbeit von Dobras, die auch selbst hätte schießen können, Müsch nur das Außennetz traf, setzte Essen in der 54. Minute durch Hlavova den endgültigen K.o. für die Gastgeberin, als sie mit einem Distanzschuss nach einem abgewehrten Ball gegen eine ungeordnete Glehner Abwehr traf. Eine Minute später gelang den Glehnerinnen dann aber der verdiente Ehrentreffer durch Freda Wiemers, die sich an der linken Seite bis zur Grundlinie durchtankte und ihre Hereingabe mit etwas Unterstützung der Essener Abwehr zum 1:4 über die Linie ging. In der 63. Minute setzte die eingewechselte Wettläufer mit dem 1:5 den Schlusspunkt der gutklassigen Partien zweier fußballerisch beschlagenen Mannschaften.      


     Essens sympathischer Trainer Linke war nach der Partie dann auch angetan von den Rahmenbedingungen für das Finale: „Einen herzlichen Dank an den SV Glehn. Besser geht es nicht. Vom Spielverlauf hergesehen, war das 5:1 sicherlich ein zu hohes Ergebnis und die Partie eher eine knappe Angelegenheit“. Leon Michalsky vom Fußballverband Niederrhein fand bei der Siegerehrung ebenfalls nur Lob für beide Teams und übergab neben den Medaillen für beide Mannschaften  den Sieger, den FVN-Wanderpokal an die Essenerinnen, die damit ihre 1:3-Finalniederlage aus dem Vorjahr gegen Borussia Mönchengladbach „reparierten“.  

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