SV 1924 Glehn e.V.

2013er-Turnier: Fußballfest statt Regentristesse

„Es ist vollbracht!“ Als Jugendkassierer Oliver Hoppe als letzter Akteur am Montagabend um 22.15 Uhr den Sportpark an der Johannes-Büchner-Straße nach dem Aufräumen verließ, lagen vier tolle Turniertage mit 72 Kinder-Fußballmannschaften, 650 Spielerinnen und Spieler sowie rund 1.000 Besuchern hinter den Verantwortlichen des SV Glehn. Bei der 18. Auflage des Martin-Drillges-Gedächtnis-Turnieres zu Ehren des verstorbenen langjährigen Vereinsmitgliedes stand die Faszination Fußball ganz im Mittelpunkt der Spielserie, die am Freitag mit dem „Girls Day“ begann.

Bei dem Wettbewerb für reine Mädchenmannschaften der Altersklassen U 11, U 13 und U 15 trotzten die jungen Damen den kühlen Temperaturen und dem leichten Regen, der dann kurz nach Turnierbeginn mehr und mehr nachließ. Die Mädchen ließen sich aber ohnehin nicht von ihrer Spielfreude abhalten und nach knapp 3:30 Stunden Turnierzeit standen die Sieger fest: Nämlich alle teilnehmenden 19 Teams, die den Zuschauern einmal mehr unter Beweis stellten, dass die Zukunft im Fußball auch weiblich ist. Die Wanderpokale für die erfolgreichsten Teams sicherten sich die U 11 des SV Glehn, deren Kinder aus den Jahrgängen 2002 bis 2005 schier aus dem Häuschen gerieten, als die Turnierleitung ihnen den riesigen Cup in die Hände drückte. Bei der U 13 verteidigte Vorjahressieger 1. FC Mönchengladbach den Turniersieg ebenso verdient wie die U15 der Gladbacher, die bei der Premiere in dieser Altersklasse gleich den „Pott“ mit nach Hause nahmen. Alle Kinder erhielten zudem eine kleine Figur als Erinnerung an Pfingsten 2013 beim SV Glehn.

Beim Bambini-Tag am Samstag gingen die Temperaturen schon schrittweise nach oben und die vielen Fans rund um die Spielfelder sahen unbändige Begeisterung auf den vier Spielfeldern für die jüngsten Teams der jeweiligen Vereine. Gemäß der Vereinsphilosophie des SV Glehn, Kindern die Freude am Fußballspielen ohne Leistungsdruck zu vermitteln, wurde in dieser Altersklasse ohne Tabelle gespielt und kein Turniersieger ermittelt. Dafür erhielten auch die 4-6-Jährigen nach Turnierende allesamt eine Erinnerungsfigur. Dafür sicherte sich der Sieger beim kostenlosen Torschusswettbewerb, bei dem der Spieler mit dem „härtesten“ Schuss, also der höchsten gemessenen Geschwindigkeit gewann, einen neuen Fußball.

Traumhaftes sonniges Wetter sorgte am Sonntag für beste Bedingungen und perfekte Stimmung beim Turnier der F-Jugendlichen, die schon beim Einlaufen der Kinder zur Fifa-Hymne für Gänsehaut im Sportpark sorgte. Das Turnier wurde traditionell im Schweizer System ausgetragen, einer Turnierform, die auch schwächeren Mannschaften Erfolgserlebnisse bereitet, in dem die Spielpaarungen nicht vorab in Gruppen feststehen, sondern sich aus den Spielergebnissen ableiten. „Hier zeigt sich deutlich, dass Fairness und Freude am Sport für den Veranstalter im Vordergrund stehen, schließlich erhöht sich natürlich der Organisationsaufwand während des Turniers noch einmal deutlich. Wir haben uns schon Monate vorher darauf gefreut, an diesem wohl schönsten Jugendturnier im Rhein-Kreis-Neuss teilnehmen zu dürfen“, schreibt Michael Fehr, Betreuer von Teutonia Kleinenbroich in seinem Blog www.fehrnetzt.de. Nach insgesamt sechs Spielrunden und 54 Partien beschlossen Spieler, Betreuer, Eltern und Turnierleitung den Wettbewerb mit einer riesigen „LaOla“-Welle auf dem Hauptfeld. Den Wanderpokal sicherte sich der 2004er-Jahrgang der SG Kaarst, die sicherlich auch im kommenden Jahr bei der E-Jugend für Furore sorgen wird.

Schlechte Wetteraussichten und der dann tatsächlich einsetzende Dauerregen am Montagvormittag ließen die Organisatoren um die Durchführung eines Fußballfestes zittern. Als dann auch noch mit dem SV Bedburdyck-Gierath, dem TuS Hackenbroich und dem Rheydter SV gleich drei Vereine kurzfristig absagten bzw. unentschuldigt fehlten, sahen Jugendchef Norbert Jurczyk und sein Helferteam sich in ihren Befürchtungen zunächst bestätigt. Als im Laufe der Mittagsstunden der Regen mehr und mehr nachließ und die Sonne sich sogar über einen längeren Zeitraum blicken ließ, wurde das E-Jugend-Turnier doch noch zu einem vollen Erfolg und die immerhin noch rund 150 Jungs und Mädchen bei den teilnehmenden Teams zeigten mit schon sehr ansehnlichem Fußball, warum man sich in Deutschland mittelfristig um die Zukunft dieser Sportart keine Sorgen machen sollte.Den verdienten Turniersieg sicherte sich der TuS Reuschenberg, dessen Jahrgang 2002 von Ralf Benzing in den vergangenen Jahren stets dabei war, wenn es hieß: Pfingsten geht's nach Glehn.

„Es steckt wahnsinnig viel Liebe zum Detail in dieser Veranstaltung“ bilanzierte Jurczyk die vier tollen Tage. „Wir haben nicht das Ziel, jedes Jahr Rekordergebnisse bei den Teilnehmern oder den Verkaufserlösen herzustellen. Wir wollten glückliche Kinderaugen sehen und ich denke, das haben wir auch bei allen Mannschaften geschafft. Unser Hauptziel ist, dass unsere Gäste sich wohlfühlen und im Anschluss berichten, dass sie in Glehn einen Tag zu Gast bei Freunden waren.“

Dazu stellte der SV Glehn erneut eine Armada an Helfern aus Betreuerschaft und Eltern bereit, um den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. „300 Kilo Pommes, 600 türkische Pizzen, 750 Currywürste, mehr als 1.000 Sportlerschalen aus Obst und Gemüse und unzählige Waffeln sollten Beweis genug sein, dass uns dies auch gelungen ist“ sagte Jugendgeschäftsführerin Andrea Lötzgen, die an allen Turniertagen von früh bis spät helfend auf der Anlage weilte und schon im Vorfeld eine Unmenge Arbeit in das Wochenende investierte. „Ich muss meinem Team und den Eltern wieder ein Riesenkompliment machen und allen ganz herzlich Danke für die Unterstützung in vielerlei Hinsicht sagen. Es haben sich wieder so unwahrscheinlich viele Menschen gewinnbringend für unsere Kinder und damit auch für den SV Glehn eingebracht. Ich bin da mächtig stolz drauf“, so Jugendleiter Jurczyk.