Glehner Grundschul-EM 2012
Die Fußball-Europameister 2012 heißen Frankreich und die Ukraine – jedenfalls in Glehn. Während die beiden Nationalteams der „großen“ EM bereits die Segel streichen mussten, holten die beiden Länder bei der 2. Grundschul-EM den Titel für ihre Klasse der Gemeinschaftsgrundschule. 160 Spielerinnen und Spieler mit ihren Eltern, Großeltern und Freunden sorgten mit insgesamt rund 400 Fußball-Begeisterten für einen „Hexenkessel“ im Glehner Sportpark und feierten gemeinsam ein stimmungsvolles Fußball-Fest.
Einlauf zum Finale der Jungen
Nur vier Wochen nach den weit über die Grenzen des Rhein-Kreises bekannten und beliebten Pfingstturnieren erlebte die Glehner Fußball-Welt mit der „Mini-EM“ das nächste Highlight des Jahres 2012. In 19 Teams aus den elf Grundschul-Klassen nahmen rund 75 Prozent der Glehner Grundschul-Kinder an diesem Event teil und stellten damit unter Beweis, dass der Fußball-Sport in Glehn sich nicht um Nachwuchs zu sorgen braucht. Gerade auch die sieben Mädchen-„Nationalteams“ zeigten mit viel Ehrgeiz und Lauf- und Spielbereitschaft, dass die Zukunft des Fußballs auch weiblich ist.
Dabei ging es den Machern des Gemeinschaftsprojektes von Schule, Förderverein und SV Glehn gar nicht in erster Linie um Titel, Tore und Triumphe. „Vielmehr wollen wir Kinder stark machen, ihnen das Gefühl vermitteln, zumindest für einen Tag auch mal zu den großen Stars zu gehören und in der Gemeinschaft für sich persönliche Erfolgserlebnisse zu erzielen“, so Schulleiter und Organisator Markus Birkmann. Die Verantwortlichen sorgten deswegen für perfekte Rahmenbedingungen: „Als die 19 Teams bei der Vorstellung zu den Klängen der EM-Hymne ins Stadion einliefen, bekam ich selbst eine gehörige Gänsehaut“, befand SV-Glehn-Jugendleiter Norbert Jurczyk, der die Veranstaltung moderierte und für den reibungslosen Spielbetrieb in den beiden getrennten Wettbewerben für Mädchen und Jungs sorgte. „Wir haben es tatsächlich geschafft, die tolle Stimmung der Glehner WM 2010 zu wiederholen. Einerseits ein Verdienst der Kinder, die mit Stolz die ihnen vor Wochen bereits zugelosten Nationalteams vertraten, Trikots bastelten und Schlachtrufe einstudierten. Andererseits aber auch ein dickes Kompliment an die Eltern, die die Vorfreude ihrer Kinder teilten, vielfach Trainingseinheiten rund um den Sportpark organisierten und teilweise in Fan-Outfit ihr „Land“ unterstützen“, so Jurczyk. „Und im Finale der Französinnen gegen die Russen schießt mit Pia Steiner auch noch ein Mädchen den 1:0-Siegtreffer, die mit Fußball bislang noch nicht so viel anfangen konnte. Besser geht es doch gar nicht.“ Im Finale der Jungs besiegte die Ukraine das Team Griechenland ebenfalls 1:0. Damit gingen beide Titel an die Klasse 4c, die wenige Wochen vor Ferienbeginn einen herausragenden Abschluss ihrer Grundschullaufbahn feierte.
Packende Szenen beim spannenden Finale der Mädchen zwischen Frankreich und Russland
Das perfekte Fußball-Wetter mit viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen trug dann auch zum Gelingen des Festes bei. Der Förderverein der Grundschule mit den umtriebigen Kerstin Weigelt und Sabine Reis-Pires hatte mit viel Liebe zum Detail die Bewirtung der Veranstaltung übernommen , eine tolle Tombola auf die Beine gestellt und damit zusätzliche Einnahmen generiert, die dann wieder den Glehner Kindern und der Schule zur Verfügung gestellt werden. Der Förderverein stiftete auch für jedes Kind einen eigenen Pokal und darüber hinaus auch noch zwei riesige Wanderpokale. „So groß wie mancher Erstklässler“, schmunzelte Schulleiter Birkmann.
Mit der abschließenden Siegerehrung endete auch das Freiwillige Soziale Jahr von Nike Vogt beim SV Glehn. Die 20 Jahre alte Kranenburgerin arbeitete zehn Monate lang in Schule und Verein, kümmerte sich als Verstärkung um den Sportunterricht in der GGS, leitete eine Mädchen-Fußball-AG und trainierte insgesamt vier Jugendmannschaften beim SV Glehn. SV-Jugendchef Jurczyk hatte nur lobende Worte für Vogt parat: „Wir waren stolz, dass du ein Jahr lang Mitglied unserer großen SV-Familie warst. Du warst immer zur Stelle, wenn wir dich brauchten und hast dich vorbildlich um unsere Kinder gekümmert, wir sind dir zu großem Dank verpflichtet und werden dich nie vergessen“. Unter lautstarken „Nike, Nike“-Rufen der Glehner Kinder erwiderte die sichtlich gerührte FSJlerin: „Ich hatte schlichtweg das beste FSJ, das man sich nur wünschen kann. Vielen vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben. Ich werde diese Erfahrungen nie vergessen.“ Im Sommer wird die ausgebildete Übungsleiterin dann zu den Olympischen und Paralympischen Spielen nach London reisen und behinderte Kinder und Jugendliche betreuen.
Die strahlenden Gesichter trügen: Der SV Glehn nimmt schmerzlich Abschied von seiner FSJlerin Nike Vogt