Glehn vergeigt zwei Punkte gegen Grevenbroich =
Wie dicht im Fußball Freud und Leid beieinanderliegen, musste der SV Glehn schmerzlich am eigenen Leib erfahren: Am Donnerstag vor Schützenfest holte die Elf von Trainer Björn Feldberg noch einen Drei-Tore-Rückstand innerhalb von 15 Minuten auf, am Sonntag vergeigten die Glehner gegen den TuS Grevenbroich nun den gleichen Vorsprung und mussten sich mit einem 3:3 (1:0) begnügen.
Mit dem letzten Aufgebot und drei A-Jugendlichen in der Startformation sahen die Gastgeber nach dem zwischenzeitlichen 3:0 durch Treffer von Jonah Kluth, Benedict Dressler und Marius Meffert gegen bis zu diesem Zeitpunkt erschreckend harmlose Schlossstädter wie der sichere Sieger aus. Dann verspielten die Blau-Weißen in den letzten Spielminuten durch ein wildes Abwehrverhalten die Saisonpunkte Nummer neun und zehn. Dennoch behauptete der SVG eine Woche vor dem richtungsweisenden Spiel gegen Tabellenführer VDS Nievenheim den vierten Tabellenplatz.
Glehns Flügelflitzer Meffert hatte das Potenzial, schon frühzeitig zur spielentscheidenden Figur zu avancieren: Bereits in der ersten Minute hatte „Meffi“ die Chance zur Führung, kam aber nicht richtig zum Abschluss. In der neunten Minute verpasste Meffert alleine auf TuS- Keeper Miguel Pinho Ferreira zulaufend die frühe Führung. Ein Querpass auf den mitgelaufen Kluth wäre eine Alternative gewesen. Drei Minuten später sorgte Mefferts Balleroberung im Mittelfeld dann aber für die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung, sein Pass auf Kluth und dessen eiskalter trockener Abschluss bedeuteten den ersten Treffer im Seniorenbereich für den A-Jugend–Kapitän.
Danach setzte aber ein Bruch im Glehner Spiel ein, was nicht nur mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Timo Arvanitidis zu tun hatte. Die Grevenbroicher kamen deutlich besser in die Partie und hatten in der 32. Minuten nach Balleroberung von Lars Faßbender und Pass auf Dominik Jahn, der das Tor aber verzog, die Chance zum Ausgleich. Dies dann noch mal in der 37. Minute mit einem Schuss von Ben Bösing. Iim Gegenzug hätte Kapitän Fabian Zierau mit einem Heber über Ferreira das 2:0 erzielen können.
Nachdem Ferreira nach dem Seitenwechsel noch einen Zierau-Schuss zur Ecke lenken konnte, war es einen Eckstoß später dann soweit: Aus dem Gewühl heraus traf in Benedict Dressler der zweite A-Jugendliche zum 2:0. Glehn übernahm danach das Kommando über das Spiel und wäre in der 57. Minute fast 3;0 in Führung gegangen, doch nach Freistoß von Demasi scheiterte Meffert am guten Ferreira. Der verursachte aber in der 60. Minute einen Strafstoß, als er Meffert von den Beinen holte. Der Glehner war zuvor von Kluth mit einem feinen Zuspiel in Szene gesetzt worden. Der Gefoulte nahm sich den Ball und verwandelte den Elfmeter sicher zum dritten Glehner Treffer.
Im Gefühl des sicheren Sieges ließen die Gastgeber aber deutlich in ihrer Spielkultur nach und Grevenbroich kam vermehrt zu Torchancen. In der 66. Minuten tankte sich Jaking Ranjan durch, der Ball kam zu Daniel Una Dominguez, der versuchte, mit der Hacke gegen Glehns Torhüter Fynn Thomassen das 3:1 erzielen. Der Nachschuss von Jonas Wellershoff ging dann am Tor vorbei. Nach 72 Minuten war es dann doch soweit, als ein Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum segelte und der Ball über Wellershoff auf Bösing gelangte, der sofort zum 3:1 einschoss.
Drei Minuten später hätte Glehn den alten Drei-Tore- Abstand wiederherstellen können, doch nach einem Freistoß von Demasi segelte der Kopfball von Meffert nur knapp am Tor vorbei. In der 81. Minute schöpfte Grevenbroich weiter Hoffnung, als Jan-Niklas Eschweiler das 3:2 erneut durch Bösing vorbereitete. Dessen ersten Kontakt konnte Thomassen noch mit einer Glanzzeit parieren, gegen den Nachschuss war Glehns A-Jugend-Torwart dann aber machtlos. Und dann kam es so, wie es kommen musste: Zunächst scheiterte Kevin Geringer im Alleingang an Ferreira, dann segelte ein Freistoß durch den Strafraum, den Dominik Hintzen zum Ausgleich einköpfte. Schiedsrichter Angelo Kreft pfiff das Spiel danach gar nicht mehr an.