Fotos von SV 1924 Glehn e.V.s Beitrag
Elfmeter entscheidet Pokalfinale zugunsten des SV Rosellen =
Es benötigte schon einen Elfmeter in der 78. Minute um den SV Rosellen auf die Siegerstraße zu bringen: Der Aufsteiger in die Niederrheinliga besiegte in der Neuauflage des Kreispokalfinales die Damen des SV Glehn 2:0 (0:0) und feierte damit das „Double“ aus Aufstieg und Pokalerfolg sowie den dritten Sieg im Cup in Folge. Saskia Buschmann, die bereits den Strafstoß verwandelt hatte, avancierte mit dem zweiten Treffer in der 87. Minute zur Spielerin des Tages.
Doch von einem (künftigen) Klassenunterschied war vor 220 Zuschauern eigentlich nichts zu sehen. „Die Glehnerinnen haben uns das Leben extrem schwer gemacht“ sagte Rosellens Trainer Tobias Haitz, der aber auch zugab, dass die Konzentration der Mannschaft durch den „Aufstieg auf der Couch“ schon gelitten hatte: „Die Mädels haben sich einen 11 Jahre währenden Traum erfüllt. Da ist es schwierig, einige Stunden später ein Pokalfinale zu spielen. Den Glehnerinnen drücke ich auf jeden Fall die Daumen, dass es mit dem Klassenerhalt klappt“, so Rosellens Coach. Durch die Niederlage von Bayer 05 Uerdingen in der Landesliga stand seine Truppe auch ohne eigenes Zutun vorzeitig als Meister und Aufsteiger fest.
In der Tat konnte sich der Favorit gegen die defensiv sehr sicher stehenden Gastgeberinnen nur wenige Torchancen erarbeiten, diese waren dafür aber hochkarätig: In der 8. Minute kam Torjägerin Selina Görres im Strafraum aus der Drehung zum Schuss, der Ball klatschte aber nur an die Latte. Nach 23 Minuten zog Kapitänin Charlotta Dourgounis aus 22 Metern ab, fand aber in SVG-Keeperin Carola Henkes, die den Ball mit einer Flugeinlage zur Ecke lenkte, ihre Meisterin.
Danach tauchten die Glehner erstmals gefährlich vor dem Tor von Anna Bergmann auf. Ein gut vorgetragener Angriff über Jana Flohr und Isabel Dobras fand die freistehende Laura Otto, die mit links aber verzog (27.). Fünf Minuten später rettete die sehr starke Celine Flintz, die gegen die körperlich deutlich überlegenen Rosellerinnen gefühlt keinen Zweikampf verlor, mit einer „Monstergrätsche“ das vermeintliche 1:0 aus aussichtsreicher Position von Görres. Die prüfte mit einem Schuss drei Minuten danach nochmals die sehr sichere Henkes, dann ging es torlos in die Pause.
Zu diesem Zeitpunkt war das Vorjahresfinale beim Stande von 3:0 für Rosellen bereits entschieden. Beflügelt durch die gegentorlose erste Spielhälfte legte der „Underdog“ aus Glehn gleich furios los und hatte in der 50. Minute die Führung durch Otto, deren Abschluss aber zu zentral auf die Torhüterin erfolgte, auf dem Fuß. „Das war eigentlich die Situation, auf die wir gehofft haben“, sagte Glehns Trainer Christopher Papadopoulos. „Wir wollten die wenigen, vielleicht aber auch nur die eine Chance, die wir bekommen werden, nutzen. Aber wir haben auch so vieles im Spiel richtig gemacht.“ Rosellen hatte danach zwar wie in den ersten 45 Minuten deutlich mehr Ballbesitz, aber bis auf einen Schuss der eingewechselten Vanessa Hilgers aus 20 Metern, der knapp über die Latte rauschte, waren keine gefährlichen Situationen mehr dabei.
Dann kam die spielentscheidende Szene in der 78. Minute, als Görres im Strafraum in die Beine getroffen wurde und der besonnene Schiedsrichter Jörg Meyer-Ricks gar keine andere Möglichkeit hatte, auf Strafstoß zu entscheiden. Buschmann ließ sich die Chance nicht entgehen und brachte ihr Team unter dem großen Jubel des Rosellener Anhangs 1:0 in Führung. Davon erholten sich die Glehnerinnen nicht mehr, erhöhten zwar den Druck aber kamen nicht mehr zu zwingenden Abschlüssen. Mit Buschmanns 2:0 in der 87. Minute war die Partie dann vollends entschieden und Rosellen durfte im Anschluss zum dritten Mal in Serie den Kreispokal aus den Händen von Schirmherrin Heike Troles (MdL) in Empfang nehmen.